Bernd Roeck, Andreas Tönnesmann:Die Nase Italiens, Federico da Montefeltro, Herzog von Urbino.Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 2005
Wer kennt sie nicht, sie markante Nase des Urbinaten, der als Graf, später Herzog das kleine Urbino in den Marken zu einer der Kunsthauptstädte Italiens ausgebaut hat, der in Piero della Francescas Doppelporträt in den Uffizien und der in Pieros Pala Montefeltro in der Mailänder Brera den Glanz der Frührenaissance repräsentiert? Na ja, Federico war ein Condottiere, wie er im Buche steht, ein gewiefter Politiker, vielleicht der Mörder seines Stiefbruders, ein Büchersammler, ein Kunstförderer und vor allem ein geschickter, ja gerissener Selbstdarsteller. Roeck und Tönnesmann zeichnen ein eindrucksvolles Bild Herzogs, wobei sie aus einer mißlichen Quellenlage das Beste machen. Das sehr schön lesbare Buch gibt durch die Biographie einen Einblick in die zerrissene politische Landschaft Italiens im fünfzehnten Jahrhundert und in die politische Funktion, die der Kunst in dieser Zeit in Italien zugewiesen wurde.
Dr. Ernst-Erich Doberkat
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